Was keiner mir wünscht,
was aber ich mir von meinem Gott zum meinem Fünfzigsten wünsche:
Möge Gott mich frei machen
von allen inneren und äußeren Zwängen, von allem, was man so tut, man so muss oder soll.
Möge Gott mich frei halten von den Erwartungen meiner Gemeindeglieder, was man als Pfarrer tut, was gut wäre, wenn ich als Pfarrer…
Möge Gott mir Gelassenheit schenken,
wenn ein lobendes Wort fehlt,
dafür ein kritisches Wort zuviel,
soll mich das nicht beirren oder verwirren.
Wenn ich Ablehnung erfahre, soll mich das nicht lähmen.
Möge Gott mir jeden Tag ein fröhliches Herz schenken,
wenigstens einmal am Tag Grund zum Lachen,
und die Freiheit, mich und andere nicht zu ernst zu nehmen, auch über mich und die anderen lachen zu können.
Möge Gott mir immer genügend Ruhe und Schlaf schenken,
in meiner Arbeit als Pfarrer darf es auch genügend Herausforderungen geben, nicht zuviel, nicht zu wenig, zündende Ideen, angenehme Überraschungen, Lust und Liebe gebe er mir so nebenbei.
Möge Gott mir auch immer wieder den Abstand zu ihm geben, dass ich nicht von ihm erdrückt werde, dass ich auch als Mensch leben kann, nicht ständig an ihn und meine Pflichten denken muss, sondern auch einfach nur lebe und liebe.